Freitag, 11. November 2011

Streufutter fürs Volk: Prolog zur Vorweihnachtsserie 2011

Pünktlich zum Beginn der 5. Jahreszeit, dieses Jahr verbunden mit tausenden Wahnsinniger, die meinen, genau heute heiraten zu müssen, mache ich mir schonmal Gedanken über die "schönste Zeit des Jahres": Weihnachten! Dabei bin ich nicht einmal die Einzige: der Aufbau der Weihnachtsmärkte ist bereits jetzt in vollem Gange, die Schaufensterauslagen werden zumindest winterlich, immer schön mit einem Touch ins weihnachtlich-kitschige. Da wir aber alle erst noch den November überleben müssen und danach die Adventszeit, wird es Zeit für einen kleinen Hinweis zur Vorweihnachtsserie 2011. Nach der Sommerlochserie rund ums Thema "Todsünden" fand ich, es wird mal wieder Zeit für eine längere Serie - auch als Abschluss des Jahres 2011 (aber keine Bange, der Jahresrückblick kommt auch noch, versprochen!).

Passenderweise geht es in diesem Eintrag um das "Fest der Liebe", wie Weihnachten so gerne bezeichnet wird. Wie wir alle aber wissen, geht es eher um das Fest des Konsums. Gebt all euer Geld aus, aus Liebe zu allen und allem: eurer Anverwandten wie der Wirtschaft. Nur deshalb glänzen die Schaufenster in behaglich goldgelben Glanz, deswegen sind die Gerüche so anheimelnd und verführerisch, dass man sich nur noch sein Zuhause und eine Tasse heißen Kakao wünscht. Es ist alles nicht mehr Teil einer weihnachtlichen Harmonie, sondern vielmehr ein Geschäft, das möglichst erfolgreich geführt und abgeschlossen werden will. Nicht umsonst befürchten die Einzelhändler, die Geschäfte könnten nicht so erfolgreich laufen wie im Vorjahr. Kollektives Zähneklappern und Jammern, ob es wohl gelingen wird, die Rekordsumme des Vorjahres zu überbieten - alles Andere wäre eine unverzeihliche Niederlage, bei der sich die Wirtschaft ins Taschentuch heulen müsste. Dass die Leute den Konsum von einem Tag auf den anderen einstellen werden, ist so wahrscheinlich wie der morgige Weltuntergang - aber: es ist immer noch besser, Panik zu schüren, als später mit geringfügigen Verlusten leben zu müssen.

Konsum an sich ist allerdings nie verständlicher als zur Vorweihnachtszeit. Die Menschen brauchen einfach etwas, an das sie sich klammern können - gerade, wenn richtig "bescheidenes" Wetter vorherrscht. Weihnachten ist ja auch nicht das wirkliche Geburtsfest von Jesus Christus (wie es uns all die Jahre verkauft wurde), nein... Jesus war ein Sommerkind und im römisch-katholischen Glauben wurde Weihnachten als Fest mitten im Winter eingeführt, um Farbe und einen guten Drink zum Besaufen und Vielfraß zu liefern. Damit wäre Weihnachten wohl einer der ersten Werbecoups der Geschichte. Ob es wirklich der Erste war, kann ich nicht sagen, fest steht nur, diese Werbeaktion hat die weitreichendsten Folgen auf diesem Planeten, dicht gefolgt von der Erfindung des Weihnachtsmannes von Coca Cola.

Allein der Symbolismus von Weihnachten beweist, dass das "Fest der Liebe" darauf ausgelegt ist, uns im Wohlfühlmodus zur Geldausgabe zu verführen. Der Weihnachtsmann (als modernere Variante von Sankt Nikolaus eingeführt) in den Unternehmensfarben der Prickelbrause Coca Cola ist Zugpferdchen für eine werbeträchtige Weihnachtszeit. Aber was soll's? Das ist doch auch völlig okay so. Weihnachten feiern macht Spaß, man hat das ganze Jahr so hart geackert (wenn wir mal die drei Urlaube im Jahr abziehen), dass wir einen Ausgleich brauchen zum Abschluss des Jahres. Uns allen geht allmählich die Puste aus, dann sollten die Kurzatmigen unter uns doch schön gemütlich unterm Weihnachtsbaum bei Glühwein und Gänsebraten ausspannen können.

Aber mal genug von Weihnachten! Wir können zwar bereits seit zwei Monaten Weihnachtssüßigkeiten kaufen, aber wirklich aktiv vom Weihnachtsfest zu reden ist doch ein wenig verfrüht. Allerdings sind wir von Weihnachten gar nicht so weit weg mit unserem Thema, wenn wir von Weihnachten reden. Weihnachten heißt in erster Linie Geschenke. Wir beschenken uns gerne, noch lieber werden wir jedoch beschenkt. Dabei tun wir immer so, als wären wir im Leben die armen, geprügelten Wesen, denen nur wertvolles Gut jeden Tag des Lebens gestohlen wird, sei es unsere wertvolle Zeit oder unser noch wertvolleres Geld. Und gerade deswegen freuen wir uns, wenn wir uns mal wieder belohnen dürfen. Damit sind wir zwar auf einer Stufe mit einem Hund, aber da der Hund der beste Freund des Menschen ist, liegen die ähnlichen Bedürfnisse gar nicht so weit auseinander.

Wie ich schon einmal erläutert habe, ist die Politik weit weniger vom "gewöhnlichen Volk" artenfremd als wir es alle gerne hätten. Politik (und im Speziellen Politiker) haben die gleichen Bedürfnisse wie der normale Bürger - und damit haben sie auch ein Gespür dafür, was der Bürger "will". Und das meine ich mal (fast) ohne Sarkasmus! Denn Menschen wissen, was andere Menschen wollen. Deswegen haben wir auch keine Affen, die den Staat regieren. Und weil das so ist, muss der Bürger nicht immer nur geben, er bekommt auch etwas zurück! Klingt gut als Parole und stimmt schlussendlich auch nicht so ganz, aber damit macht es sich doch prima als Werbeslogan. Nun, dieser "Slogan" stimmt schon, nur eben (wie so oft im Leben!) nicht für alle. Aber mal der Reihe nach.

In letzter Zeit wird mir immer öfter bewusst, wie sehr die Menschen stöhnen und sich beklagen, weil sie arbeiten müssen. Sei es nun im Studium oder später auch auf der Arbeitstelle, es kommt mir oft vor, als wäre den Menschen alles zuviel. "Meine Güte, müssen wir wirklich schon wieder arbeiten?!" könnte der Satz lauten, der in tausendfacher Ausführung durch die Arbeitsräume sämtlicher Einrichtungen schwirrt. Allzu schnell fühlen sich die Menschen überfordert oder genervt, wenn sie einmal etwas tun müssen. Liegt es daran, dass die Menschen wissen, dass ein großer Teil ihres sauer verdienten Geldes an Steuern draufgeht? Hat es allgemein mit einem "Lass mich in Ruhe, ich will weiterschlafen!"-Syndrom zu tun? Ist es gar (wie bei einem tödlichen Cocktail) die Mischung aus beidem? Man kann es nicht sagen, fest steht nur, die Menschen sind angefressen, weil sie viele Steuern bezahlen müssen. Abgaben für die eigene Vorsorge und Absicherung, aber auch Abgaben für den Staat. Was die Leute dabei nie bedenken: so ein hochtrabender Apparat wie der deutsche Staat ist ein Ackergaul, dessen Gelenke gut geschmiert und massiert werden wollen (zu dem Schmieren kommen übrigens gleich nochmal!). Wenn wir den Komfort eines gut organisierten und gepflegten Staates wollen, müssen wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Der Mensch meint aber gerne im eigenen Größenwahn, dass seine hart erarbeiteten Steuern goldene Hühnereier sind, auf die die Welt gierig gewartet hat und verlangen den mindestens dreifachen Wert des eingezahlten Einsatzes zurück. Das glaubt ihr nicht? Leider stimmt es doch und gerade in dieser Woche wurde mir bewusst, wie sehr das stimmt.

Okay, Überraschung: es reden immer noch alle von Griechenland! Hinzu kommt jetzt (wieder einmal) der "Pornopolitiker" Silvio Berlusconi (nein, der Ausdruck stammt nicht von mir, habe ihn aber übernommen, weil ich ihn so umwerfend passend finde!!!), der jetzt doch zurücktreten will, obwohl er laut eigener Aussage der "beste Ministerpräsident Italiens seit 150 Jahren" sei. Großzügigerweise möchte er aber seiner "Amore" Italien nicht mehr länger im Weg stehen, wenn sie sich durch den dunklen Wald der Staatspleite hindurchschlängeln muss.
Jedenfalls wie nun selbst der dümmste Mensch, der absolut nichts mit Politik oder Wirtschaft am Hut hat bemerkt haben dürfte, der ESFS (also der Euro Rettungsschirm) ist beschlossene Sache. Und wieder gehen Milliarden an Steuergeldern für die Solidarität drauf - danke EU! Erstaunlich ist allerdings, dass sich die Menschen derzeit so künstlich über diesen Rettungsschirm aufregen: "Das sind Milliarden, die durch Misswirtschaft verlorengehen!" Und wieder einmal grüßt das Murmeltier, denn (nochmal Überraschung!) es gehen uns STÄNDIG Milliarden an Steuergeldern verloren. Und dazu braucht es nicht einmal die Griechen, was bereits die dritte Überraschung ist (wenns so weitergeht, wird das hier fast wie ein Vorweihnachtsfest).

Wenn wir uns die Welt angucken, sehen wir gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Kontinenten, was den wirtschaftlichen Erfolg betrifft. Afrika ist dabei (und das wissen wir alle) wohl das Kind, das beim Völkerballspielen immer als letztes gewählt wird.... weil es zu schwach ist, weil es nicht so gut Völkerball spielen kann als die anderen Kinder. Die Wirtschaft in Afrika liegt in vielen Ländern am Boden - immer noch! Erstaunlich, denn seit über 50 Jahren werden staatlich geförderte Subventionen nach Afrika geschickt - Spendengelder, um die Wirtschaft anzukurbeln. Nur der Nutzen bleibt aus, wie es sich für eine sinnlose Übung gehört! Es ist wohl der gute Wille, der hier der ganzen Welt im Weg zu stehen scheint: den Industriestaaten, die ihre Steuergelder (unter anderem) an afrikanische Länder geben, um ihnen "zu helfen" und Afrika selbst, weil es sich dank Diktatoren und Misswirtschaft ein ums andere Mal ein Beinchen stellt. So wird das nix mehr mit dem Völkerballspiel.

In ihrem Buch "Dead Aid", das ich (ich gebe es zu) schon mehrfach erwähnt habe, schildert Dambisa Moyo warum es mit Afrika so weit abwärts ging. Diktatoren, die die Spendengelder in die eigene Tasche stecken und mit niemandem großzügig umgehen außer sich selbst. Aber eine Diktatur (so schrieb sie auch) ist nicht der einzige Grund, warum Staatsspenden keinen Nutzen haben. Der Witz der Subventionen, die die EU nach Afrika schickt ist, dass diese Subventionen durch noch mehr Subventionen nutzlos gemacht werden. Wie das geht? Nun, ganz einfach: indem die EU nicht nur afrikanische Staaten durch Spenden subventioniert, sondern gleichzeitig auch die EU-Landwirte. Zumindest sind sie das einleuchtendste Beispiel in dem Zusammenhang. EU-Landwirte werden zu einem großen Teil subventioniert, damit sie genug produzieren. Also bekommen auch Bauern in der EU finanzielle Hilfe, damit sie noch fleißiger sind und mit Spaß bei der Arbeit bleiben. Dabei ist die Versuchung für einen Bauern selbstverständlich groß, nicht nur viel, sondern sehr viel zu produzieren; es ist schön, etwas finanzielle Zusatzhilfe zu bekommen, doch richtig viel von dieser Hilfe zu bekommen, ist richtig schön. Also wird produziert, bis die Schwarte kracht. Das schönste Beispiel hierfür ist wohl das der Milchbauern: hier werden die Kühe gemolken, bis deren Euter bluten. Egal, es geht ja schließlich ums Überleben... und wenn man ein wenig mehr als überleben kann, ist das auch nicht verkehrt.

Die Frage stellt sich allerdings fünf Minuten nach dem Melken der Kühe: wohin mit der Milch? Wir haben in Deutschland zwar 82 Millionen Einwohner, aber mehr als zuviel Milch braucht niemand. Gott sei Dank hat die Industrie dafür ein cleveres System entwickelt: die Milch wird kurzerhand zu Milchpulver verarbeitet. Und da die der verwöhnte deutsche Bürger nicht braucht, wird sie auf dem schnellsten Weg nach Afrika verschifft. Und genau dort stechen sich Subventionen und noch mehr Subventionen gegenseitig aus. Auf der einen Seite steht die Wirtschaft der afrikanischen Staaten, die am Boden liegen und die dringend mehr Kaufkraft ihrer Landsleute bei im Land hergestellten Produkten braucht. Dann allerdings auf der anderen Seite werden zig Tonnen von subventionierten Produkten auf den afrikanischen Markt geschmissen, die dann zu Dumpingpreisen angeboten werden. Und ab diesem Zeitpunkt entscheidet sich der afrikanische Durchschnittsbürger wie der deutsche, amerikanische oder chinesische: er kauft das, was gerade erschwinglich ist. Ob darunter die Wirtschaft des eigenen Landes leidet, kann ihm völlig schnuppe sein, Hauptsache ein Schnäppchen gemacht.

Klar, die wirtschaftlichen Verhältnisse sind bei einem armen afrikanischen Bürger komplett anders als bei einem deutschen Bürger (selbst, wenn er Hartz IV empfängt!). Genau das macht den Griff zum "Schnäppchen" fast schon verständlich bei einem afrikanischen Bürger der Unterschicht. Er kann ja auch gar nicht verstehen, dass er sich und seinem eigenen Land damit gleichzeitig tief ins Fleisch schneidet; wenn er importiertes Milchpulver kauft statt Frischmilch von lokalen Bauern, gehen die pleite und damit brechen ganze Wirtschaftszweige im Land zusammen. Und genau damit hat die Großzügigkeit der EU Afrika so richtig schön ans Bein gepinkelt: Hilfe, die durch Hilfe innerhalb der EU zum Wirtschaftszusammenbruch führt.

Gleichzeitig schneiden wir uns damit auch noch ins Fleisch. Es soll ja schließlich richtig lustig sein... und wenn's schon blutet, kann es auch gleich ein wenig mehr sein. Also schaden wir Afrika durch Subventionen und uns selbst, weil wir das Ganze bezahlen dürfen und ein Teil der Steuern aktiv bei jedem Bürger verlorengehen. Allein das macht die Arbeit an sich theoretisch noch quälender für alle: die Gewissheit, dass die Gelder, die bezahlt werden müssen als Steuergelder, in den Mühlen der Staatsapparate unwiderruflich verlorengehen.

Doch damit nicht genug! Allein die folgende Tatsache dürfte jedem Bürger richtig aufstoßen: im Durchschnitt gehen von jedem deutschen Gehalt 7% für die Finanzierung und gleichzeitige Bekämpfung von Korruption drauf. Das macht dann 30 Minuten Arbeitszeit pro Tag, die man sich eigentlich sparen könnte und die man normalerweise früher frei haben könnte. Sicher, eigentlich haben wir alle schon genug frei, aber der Gedanke, dass Steuergelder in dunkle Kanäle fließen (und den immerwährenden Kampf gegen die Korruption) lassen einen schon einmal frustriert sein. Subventionen, die an Hobby-Skipistenbetreiber in Dänemark verschenkt werden. Oder für gepantschtes Billigtierfett, dass zu Butter illegal umdeklariert und dann nach Osteuropa exportiert wird. Zu Recht können Empfänger von Subventionen sagen: "Ist das Leben nicht schön?", gerade wenn sie so leicht an diese Subventionen herankommen.

Es gibt beim Thema "Subventionen" wohl nur zwei Regeln: 1.) hab eine Idee (egal welche! Eine Idee haben reicht schon) und 2.) nehm die Subvention und mach damit, was du willst... denn du wirst von der EU nie kontrolliert werden, ob der Sinn deiner Idee irgendetwas taugt oder ob du wirklich das Richtige mit der Subvention machst.

Mit anderen Worten: Subventionen sind nicht nur finanzielle Hilfen, es sind Finanzgeschenke. Und diese werden das ganze Jahr über geschnürt, nicht nur zur Weihnachtszeit. Vielleicht hat die "Biene Maja"-Regierung auch deswegen beschlossen, dass der deutsche Bürger von seinen hart erarbeiteten Gehältern ein wenig mehr übrig behalten sollte. Zur Weihnachtszeit machen sich auch Steuergeschenke am Besten und wohl deswegen sollen sich jetzt alle besonders gut fühlen, wenn der Steuerfreibetrag steigt. Für alle, versteht sich - also haben im Ende die Mehrverdiener am meisten von diesem Coup.

Subventionen, die im Sande verlaufen, dazu die weltweite Korruption, die ebenfalls einen Anteil bewilligter Subventionen für sich verschlingt. Erschreckend ist der Umfang, den die Korruption erreicht: pro Jahr fließen 1 Billion (!) US-Dollar an die Korruption. Und die Bekämpfung der Korruption kostet zusätzliches Geld. Wer es (wie ich) wirklich sarkastisch sehen möchte könnte behaupten, die Korruption und die Subventionen generell sind ein Solidaritätsprinzip der gehobeneren Klasse - vergesst Hartz IV, wer richtig absahnen will, lässt sich seine Schnapsideen einfach subventionieren.

Damit wäre er also gelegt, der Grundstein für die Vorweihnachtsserie 2011, die nächste Woche startet. Titel: streng geheim! Aber, es wird auch weiterhin um unser aller teures und wertvolles Geld gehen. Passend zum Fest der Liebe reden wir über das, was uns doch sehr (wenn nicht bei manchen sogar am meisten) am Herzen liegt. Vor allem aber geht es um den Irrglauben der Menschen, ihr Geld sei so hart erarbeitet, dass sie unter jedem Umstand jeden Cent, den sie einzahlen, dreifach wieder ausbezahlt bekommen müssen. Der Witz an der Sache ist jedoch, wenn man den Staatsapparat allgemein betrachtet, dass wir nicht nur verdammt viel für Subventionen bezahlen, von denen wir selbst nichts haben, sondern selbst auch an allen Ecken und Enden subventioniert werden. "Streufutter fürs Volk" eben. Wir werden künstlich am Leben erhalten, ständig finanziell unterstützt, damit wir in unserem gehobenen Lebensstandard über die Runden kommen. Dabei ist Hartz IV jedoch nur die Spitze des Eisberges. Wer die Arbeitslosen drischt, nur weil sie Unterstützung für den Lebensunterhalt erhalten, der verkennt, dass Millionen anderer Menschen teilweise oder komplett finanziell unterstützt werden. Der Unterschied ist nur immer die Interpretation der Masse, was die Mehrheit für richtig und falsch erachtet.

Wir haben inzwischen 2 Billionen Euro Staatsschulden und täglich tickt die Schuldenuhr lauter und schneller. Statt an der Beseitigung der Schulden zu arbeiten, werden dann Steuerwohlfühlpakete fürs Volk geschnürt, noch mehr Streufutter für den harten, kalten Europawinter, in dem die Staaten ums finanzielle Überleben kämpfen. Wäre es nicht wichtiger, für die dauerhafte Senkung der Staatsschulden zu sorgen, statt für ein paar Jahre die Steuerfreibeträge zu senken, um sie später wieder erhöhen zu müssen, damit die Staatsschulden nicht bis in die nächste Milchstraße anwachsen? Das ständige Klagen der Menschen, wie wenig Geld sie in dieser teuren Welt zur Verfügung haben ist so dauerhaft geworden, dass wir das Klagen als einen Normalzustand wahrnehmen. Normal dient das Wehklagen ja auch dazu, sich eine Weile besser zu fühlen. Aber selbst diese Droge lässt (bei zu häufigem Gebrauch) nach. Wir sind inzwischen an diesem Punkt angekommen, denn wir jammern so viel, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, wie gut es uns eigentlich geht. Mal abgesehen von der finanziellen Unterschicht, die wirklich ums Überleben kämpfen muss, haben wir keinen Grund zur Trauer, denn der Sozialstaat garantiert uns ALLEN (und nicht nur einer gern verhassten Bevölkerungsschicht) Sicherheit, ein Zuhause und genug Rohstoffe zum Überleben. Falls das nicht reicht, wird eben bezuschusst, durch andere Formen der Subvention. Ob Kindergeld, Betreuungsgeld oder auch Steuerfreibeträge - der Deutsche wird dank staatlicher Unterstützung (und damit Umverteilung von Steuergeldern) künstlich wohlständig gehalten. Es ist, wenn man genau darüber nachdenkt, fast ein Wunder, dass dieses System überhaupt noch funktioniert.

Und warum das Ganze ein Wunder ist, erfahren die treuen Leser dieses Blogs ab nächsten Freitag. Bis dahin wünsche ich allen Lesern ein erholsames Wochenende (ob subventioniert oder nicht) und erwarte alle wieder ab nächsten Freitag zur Vorweihnachtsserie 2011.

LG Gene :-)

1 Kommentar:

iLLuMi hat gesagt…

Hey Gene,
also den Zusammenhang zwischen Subventionen und "Gegensubventionen"
hat ich bis dato noch nich realisiert. Danke fürs Erhellen :-)

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