Freitag, 15. April 2011

"Nie wieder 40"... oder: Grünes Grobzeug aus deutschen Gärten, Teil 2: Frauen

Mein Blog feiert heute ein kleines Jubiläum: dieser ist der 40. Eintrag - insgesamt! Ja, ich weiß, Schande auf mein Haupt, immerhin gibt es diesen Blog schon einige Jahre. Aber angesichts der Tatsache, dass ich über ein Jahr gar nichts geschrieben habe (und es eigentlich auch nicht mehr vorhatte), ist dies ein kleiner Erfolg. Zumindest reicht es, dass ich damit diesen Eintrag heute betitele.

Vor einigen Wochen habe ich ja wiedermal mächtig gegen das männliche Geschlecht Dampf abgelassen. Und da diese Woche sich der Todestag von Simone de Beauvoir, DER Frauenrechtlerin schlechthin, zum 25. Mal jährt, wird es an der Zeit, sich der Weiblichkeit zuzuwenden. Dabei fällt es mir als Frau schwer, über Frauen zu schreiben, ohne als "Neidzicke" zu gelten. Denn wenn ich nun über die negativen Seiten der Frau schreibe, gelte ich sofort als Diejenige, die nur neidisch auf den Erfolg anderer Frauen ist.

Trotzdem muss die andere Seite des Geschlechterflusses auch mal beleuchtet werden. Über Männer wird ständig gesprochen, im Positiven, im Negativen. Und es dauert keine 5 Sekunden, bis sich die Frauen beschweren, sie kämen wiedermal zu kurz. Wie ich schon im ersten Teil über das "Grobe Grünzeug in deutschen Gärten" beschrieben habe, Frauen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Früher, ja früher... Nostalgiker würden ins Schwärmen geraten.... über die Talente der Frau als Hausfrau, dass sie damals immerhin noch Kochen, Waschen und die Kinder erziehen konnte Ein Engel in der Küche, eine (geheime) Hure im Schlafzimmer.

Sooo viel hat sich daran nicht geändert, die Huren sind nur nicht mehr so geheim wie früher. Nein, nicht jede Frau ist eine Hure. Doch man kann das Zitat Beauvoirs "Eine Frau wird nicht als Frau geboren, sie wird dazu gemacht" auch locker auf das Thema "Huren" anwenden. Keine Frau ist von Geburt an eine Hure, sie macht sich nichtmal selbst zu einer - sie wird immer noch dazu gemacht. Von wem? Die meisten möchten jetzt schreien "Von den Männern - die Schufte!"; so ganz stimmt das allerdings nicht.

Was schlimmer ist als jeder Mann für eine Frau, ist immer noch eine Leidens- und Geschlechtsgenossin. Wie man manchmal auch keine Feinde mehr braucht, wenn man Freunde hat, so verhält es sich mit dem Verhalten von Frauen untereinander. Seitdem wir durch Kriege und Geburtenknick dank Pille keine Männer mehr zu haben scheinen und die Hälfte derer, die übrig geblieben sind, sich intelligenterweise dem eigenen Geschlecht zuwenden, ist es hart für eine Frau geworden, "unter die Haube" zu kommen. Und selbst wenn sie einen Freund hat, geheiratet wird sie eh erst im Eventualfall nach 50 Jahren, wenn sie dann aber bitte noch äußerlich wie maximal 25 aussieht. Klingt utopisch? Leider ist das das Frauenbild, dass Männer von Frauen heute haben. Es gibt einfach zuviele Frauen... und zu viele, die verdammt gut aussehen. Warum sollte Er sich dann mit einer Sie zufriedengeben? Gehen wir einfach ins arabische Reich, werden alle Muslime und haben einen ganzen Harem Frauen. Immerhin: nur dadurch wäre der Überschuss an Frauen ausgeglichen.

Einzig der Traum jeder einzelnen Frau auf diesem Planeten, die Eine, die Göttliche, zu sein, steht diesem Männermärchen im Wege... und der zu kleine Geldbeutel der meisten Männer! Was Hugh Heffner kann, kann längst nicht der Klemptner aus Buxtehude. Es ist schließlich für einen Mann fast nicht mehr zu bezahlen, eine Frau zu unterhalten. Dabei leben wir in Zeiten, in denen die Frau selbst arbeiten gehen kann (und darf!) - das gab es vor fünfzig Jahren noch nicht. Von Chefpositionen war nicht einmal im Traum zu denken. Eine Frau auf den Chefsessel zu setzen war damals genauso utopisch, wie einen Schwarzen zum amerikanischen Präsidenten zu wählen. Die meisten Menschen können sich die Zustände der damaligen Zeit gar nicht mehr vorstellen - und den meisten Frauen ist gar nicht bewusst, was alles passieren musste, bis die Männer begriffen, dass Frauen die gleichen Denkfähigkeiten besitzen wie sie selbst.
Zurück zu Simone de Beauvoir: den meisten Menschen ist sie heutzutage gänzlich unbekannt, deswegen hier ein kleiner Umriss ihres Lebens: sie als Alice Schwarzer in Urform zu bezeichnen, würde de Beauvoir Unrecht tun. Sie war eine Intellektuelle und Schriftstellerin, die gemeinsam mit Satre das philosophische Weltbild der damaligen Zeit auf den Kopf stellte. Dazu gehörte auch (und das war für diese Zeit sehr gewagt) eine offene Beziehung, die beiden Parteien sämtliche Freiheiten zugestand.

Wer in dieser Beziehung die Verliererin sein würde, hätte eigentlich schon vorher klar sein müssen. Frauen sind nicht wirklich dazu geboren, Männer in die Pfanne zu hauen (außer bei "Familien im Brennpunkt" wahlweise als russisches Geldluder oder als alleinerziehende Mutter, die fünf verschiedenen Männern versucht, ihr Kind als leibliches anzudrehen). Dazu sind Frauen emotional einfach zu sehr Frau. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Politik gegen die Frauenquote für Chefpositionen ist. Eigentlich ist es Unsinn, überhaupt darüber zu reden, denn ob ein Penisträger Anführer des Rudels ist oder eben eine Frau, ist im Prinzip egal. Den Karren wahlweise gegen die Wand oder in den Graben fahren können beide Geschlechter gleichermaßen gut. In den meisten Fällen beherrschen es Frauen sogar wesentlich besser, ein Unternehmen zu führen als Männer (mal abgesehen von Angela Merkel, die dem weiblichen Geschlecht bei der Führung des Unternehmens "Deutschland" keinen Gefallen tut!). Doch wozu brauchen wir die Frauenquote, oder sollten wir lieber doch alles beim Alten lassen?

Diese Fragen zu beantworten bin ich nicht in der Lage, ich strebe keine Chefposition an in den nächsten Wochen und selbst wenn, will ich wirklich die Position ausschließlich WEIL ich eine Frau bin? Oder vielleicht doch lieber, weil ich verdammt viel drauf habe?
De Beauvoir hat in ihren Büchern mit der Zeit immer mehr für die Gleichberechtigung der Frau gekämpft und wurde (freiwillig oder nicht) zur Symbolfigur der Gleichberechtigung. Und das (wie gesagt) auf für die Zeit doch recht fragwürdigen Methoden, die heute allerdings keine Sau mehr kratzen würde. Bisexualität? Für Männer ein Traum, wenn eine Frau lesbische Tendenzen zeigt... gerade, weil jeder Mann dabei zugucken will (beisteuern ist zu anstrengend!). Und Promiskuität in der damaligen Zeit war schon der Sargnagel auf der Ehre einer jeden Frau. Heute ist das anders.... denken die meisten Frauen zumindest! Wir schlafen mit vielen Männern, wenn's sein muss - Frösche küssen war gestern. Dafür sind die Schlüpfer heutzutage viel zu schnell ausgezogen. Sex ist getan, erledigt und vergessen - noch bevor die Beteiligten wieder angezogen sind.

Doch trotz anderslautender Meinung: Frauen gelten immer noch als Schlampen, wenn sie mit mehr als drei Männern in ihrem Leben Geschlechtsverkehr hatten. Damit kann man auch "Goodbye Gleichberechtigung!" sagen. Ein Mann wird erst zum Helden, wenn er mit mehr als 20 Frauen Sex hatte, eine Frau gehört ab dieser Anzahl Sexualpartner bereits auf die Müllkippe der Gesellschaft. Deswegen geben Frauen ihren Männerverschleiß auch so ungern zu - und schieben ihn lieber auf die ungeliebte Konkurrenz. Wie gesagt, eine Leidensgenossin ist der Tod einer jeden Frau, denn wenn Frauen eins beherrschen, dann die Kunst, andere Frauen in ein schlechtes Licht zu rücken. Und dabei geht es nicht nur um Falten oder einen zu dicken Hintern, in den meisten Fällen gehen die Frauen 2011 noch einige Schritte weiter. Erst, wenn die Konkurrentin als "DIE Schlampe der Stadt" ihren Ruf weg hat, dat sie gewonnen. Denn die Positionen als "Traumfrau zum Heiraten" wollen hart erkämpft sein - und die Uhr tickt. Nicht nur die biologische. Wir Frauen haben nämlich das Problem, das kein Mann auf diesem Planeten hat: wir werden alt - viel zu schnell! Eine Mann wird "erwachsener", "interessanter", "gebildeter"... eine Frau wird... "reif"... was genauso schmeichelhaft für die Frau klingt als würd sie grad wie überreifes Obst vom Baum fallen.

Machen wir uns nix vor: wenn eine Frau 30 ist, ist sie alt! Steinalt! Meine Güte, wie konnte es eine Frau nur so weit schaffen, ohne vom Blitz der Jugend getötet worden zu sein? Das Entsetzen kann sich nur steigern, indem eine Frau 40 wird... oder, noch schlimmer, wenn sie es schaffen sollte, ohne Gesichts-OP die 50 zu überschreiten. Einzig das Drama, dass immer mehr Frauen immer älter werden und nicht alle in Ghettos verfrachtet werden können, erklärt das Phänomen, dass sich in den "Gärten" sämtlicher Länder inzwischen breitmacht: Frauen über 50 werden Männer über 50. Nein, keine Geschlechtsumwandlung! Sie kleiden sich einfach im gleichen Macho-Anzug wie die Männer und machen einen auf "die neuen Macker in der Stadt". Sie treten mit dem Selbstbewusst sein auf, das ihnen schon vor Jahren zugestanden hätte: "Wir sind hier, wir sind genauso heiß wie die Männer in unserem Alter!" Und prompt machen sie den gleichen Fehler wie die Männer: denn nur weil eine Frau mit 50 gut aussieht, braucht sie dann wirklich einen 20 Jahre jüngeren Mann als Bestätigung, wie gut sie aussieht? Man möchte allerdings die 50+ Frauen in Schutz nehmen: denn wenn sich die Männer weiterhin benehmen, als wären Frauen ihres Alters Fallobst, dass nur noch zum Schnaps anrühren geeignet ist (was dann erweitert unter die Kategorie "sich jemand schönsaufen" fallen könnte!), wird es nur dazu führen, dass Frauen den Männern (wie üblich) alles nachmachen.

Männer holen sich 20 Jahre jüngere Frauen? Machen die Frauen der Generation "Reif" das eben mal grad nach. Das Rezept hat sich ja nur zu gut bewährt. Und für die verzweifelten Männer - wie Frauen - dieser Altersklasse gilt das "Twilight" Prinzip: wenn man die Jugend net mehr hat, saugt man sie einfach aus seinem Partner. Denn je älter wir werden, desto mehr Jugend brauchen wir. Bedauerlich für alle ist in dem Zusammenhang nur, dass Jugend kein nachwachsender Rohstoff ist und wir immer noch viel zu schnell altern. Ganz im Gegenteil: je mehr wir nicht altern wollen, desto schneller altern wir. Die Hast, nicht zu altern, treibt den Frauen derart viele Knitter auf die Stirn, dass sie bald wie menschliche Kopien von Knitterhunden gelten könnten.

In der nahen Zukunft wird sich zeigen, welche Auswirkungen der Jugendwahn auf uns alle haben wird - und wie wir Frauen uns noch weiter verändern werden. Die Weltherrschaft streben wir Frauen ja schon lange an. Im ewigen Glauben, wir machen alles besser als Männer - weil wir besonnener sind, weil wir emotionaler denken können und damit instinktiv die richtigeren Entscheidungen treffen würden. Ob das stimmt (und vor allem, ob das der Welt wirklich gut tut) bleibt abzuwarten.

Ich denke immer noch, die Welt wird individuell in den Graben gefahren - und nicht von Geschlechtern! Manche Männer treffen falsche Entscheidungen, andere Männer treffen richtige Entscheidungen... und für Frauen gilt das Gleiche. Ob wir in Zukunft eine Quote brauchen, um das zu begreifen, ist mehr als zweifelhaft. Es sollte weniger auf Geschlechtsmerkmale als vielmehr auf Qualifikation beim Einzelnen geachtet werden. Aber bis dahin ist es noch ein weiter weg.

Vielleicht werden wir auf diesem Weg in den nächsten sieben Tagen ein wenig weiter vorankommen.

In diesem Sinne - ein schönes Wochenende! :-)

LG Gene

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