Dienstag, 11. November 2008

Nachwachsende Rohstoffe Teil 2 - Solidarität/Loyalität

Nun, einige Tage nach der Wahl Barack Obama's
zum 44. und gleichzeitig ersten schwarzen Präsidenten
der USA, beschäftige ich mich wiedermal mit den
"nachwachsenden Rohstoffen". Da ich das Thema
"Kinder" als "Teil 1" benannt habe
und somit angedeutet habe, es wird mehr Teile geben,
ist es Zeit für Teil 2. Wieviele Teile es genau geben
soll... wer weiß? Vielleicht sollte es eine
Apokalypsenstimmung geben, indem ich eine Trilogie
mache? Wie bei "Lord of the Rings" oder
"The Matrix"? Nun, erst der zweite Teil für
heute.

Fortsetzungen tendieren ja immer dazu, neben dem
Original blass auszusehen. Deswegen entscheide ich mich
dazu, statt etwas Materiellem einen nicht greifbaren
"Rohstoff" zu thematisieren.
Die Solidarität und die Loyalität - nun, im Kern
bedeuten beide Begriffe das Gleiche. Es geht um
Zusammenhalt, für den Anderen und dessen Interessen
einstehen. Schon wieder ein Bogen hin zur US-Wahl. Der
Wähler wählt genau den Politiker zum Präsidenten, von
dem er meint, er würde die eigenen Interessen am Besten
vertreten. Ob der Politiker das im Ende tut? Nun,
eigentlich tut er das in den seltensten Fällen.

Im Falle Obama hofft die ganze Welt zur Zeit, er könnte
die Welt verändern. Ob er das tun wird, wird sich noch
zeigen. Doch in der Vergangenheit wurden Politiker
zahllos beim Wortbruch erwischt. Natürlich versprechen
die Politiker einem nicht weniger als das "gelobte
Land", in dem am Besten pausenlos "Milch und
Honig fließen". Was im Ende dabei herauskommt,
sind merkwürdigerweise immer Steuererhöhungen und
Inflationsraten, bei denen jedem Hartz IV-Empfänger
schwindlig werden dürfte (und nicht nur die!). Aber es
muss auch noch etwas Guthaben entstehen. Leider
entsteht das üblicherweise nur bei den Politikern in
üppigen Diätenerhöhungen. Also doch nix mit
"gelobtem Land", wir dürfen froh sein, wenn
wir überhaupt Land bekommen und nicht nur verbrannte
Erde.

Gut, hat nichts mit Solidarität und Loyalität zu tun,
nicht im Kern. Aber wenn man etwas verspricht, sollte
man es doch halten. Zumindest würde das gegenseitigen
Respekt und Ehrfurcht vor dem Nächsten zeigen. Ist
allerdings in der Politik nicht (oder zumindest nicht
lange) vorhanden. Die Leute setzen ihre Hoffnung darin,
dass sich die Politiker solidar und loyal ihnen
gegenüber zeigen. Nun, seien wir ehrlich: Geld und
Prestige lassen uns alle schnell vergessen, dass wir
unserem Nächsten Loyalität und Solidarität versprochen
haben. Das fängt schon im Kleinen an, dafür muss man
nichtmal in die Politik gehen.

Nehmen wir wiedermal das Balz- und Begattungsverhalten
der Spezies Mensch. Männer haben oft ein großes
Potenzial, wenn es darum geht, eine Frau zu begatten.
Es werden Komplimente gemacht, wie schön sie aussieht,
wie intelligent sie ist, welch ein nettes Wesen sie
hat. Man dürfte an dieser Stelle denken, dass der Mann
sich damit auch bereit erklärt, sich loyal der Frau
gegenüber zu zeigen. Loyal heißt: der Mann fühlt sich
der Frau gegenüber verbunden, er vertritt und teilt
ihre Interessen, und er ist ihr gegenüber genauso loyal
wie gegenüber Dritten.

Also, wenn ein Mann einer Frau gegenüber loyal ist,
heiratet er sie. So sieht es in unserer Gesellschaft
nunmal aus, die Hochzeit wird als "höchstes
Gut" angepriesen, unabhängig von Rasse, Religion
oder Gesellschaftsstand. Und vorher? Muss ein Mann
nicht einer Frau gegenüber auch loyal sein, wenn er ihr
noch keinen Verlobungs- oder Ehering an den Finger
gesteckt hat? Mitnichten. Wozu auch? Die Verpflichtung
fängt erst an, sobald der Mann ein Schriftstück
unterschrieben hat. Da er bei der Hochzeit eine
Hochzeitsurkunde unterschreibt, fängt von da an die
Loyalität und Solidarität an. Davor kann er zu
jederzeit wegrennen.
Zurück zur Begattung, denn die ist ja irgendwo
interessanter als der Nestbau der Ehe. Ein Mann
interessiert sich für eine Frau, für ihr Aussehen,
ihren Charme, wenn sie mit den Wimpern klimpert, die
Art, wie sie ihre Hände bewegt - man kann nie genau
wissen, was genau einen Mann bewegt, eine Frau
plötzlich ansprechen und "kennenlernen" zu
wollen.
Das mit dem "Kennenlernen" ist dann so eine
Sache: eigentlich heißt es "20 Wege, wie ich
"sie" am schnellsten ins Bett kriege!"
Es ist leider so, kein Mann kann das wirklich leugnen.
Ein Mann investiert schätzungsweise eine halbe Stunde -
wenn Frau Glück hat und er sich wirklich anstrengen
will, sie zu erobern. Meistens neigen die Männer dazu,
so zu tun, als hätte er nie eine Erscheinung wie sie
zuvor gesehen. Und natürlich würde er alles tun, auf
ewig an ihrer Seite zu stehen, weil er sich so
wahnsinnig für sie interessiert. Eine Frau ist
natürlich geneigt, diesem Ansinnen nachzugeben, denn
eine Schwachstelle haben wir Frauen: wir fühlen uns
gerne und immer wieder von Komplimenten und devoten
Untertanen gemeichelt. Frauen lieben es einfach, in den
Himmel gelobt zu werden für ihre neue Frisur, ihre
strahlenden Augen oder ihre einwandfreie Figur.

Aber was geschieht, wenn die Frau wirklich dem Werben
des Mannes nachgibt, sich schon erwartungsvoll im
Hochzeitskleid mit viel Tüll und glänzendem Satin
sieht? Die Frau blickt sich nach wenigen Tagen um
und... ist wieder allein! Man glaubt es kaum, aber der
Mann, der Solidarität für mindestens die nächsten
sieben Leben geschworen hat, ist weg. Seine
Interessensgebiete versteifen sich nun auf eine der
Konkurrentinnen. Warum? Nun, der Grund ist simpel: weil
die Frau nachgegeben hat. Sobald der Mann einige Male
den Fortpflanzungsakt mit der Frau vollzogen hat, steht
er an der Schwelle hin zur "Monogamie". Und
da wir ja alle vom letzten Eintrag wissen, dass
Menschen und Monogamie so schlecht zusammengehen wie
eine karierte Hose mit einem quergestreiften Pulli, ist
er wieder fort. Beschäftigt mit... ja, was denn? Kann
es sich der regelmäßige Leser denken? Natürlich! Mit
der nächsten Frau, deren Wimpern noch länger sind (oder
Beine, je nachdem) und deren Stimme wahrscheinlich noch
verruchter und rauchiger klingt als die der ersten
Frau.

In diesen Fällen müsste das Leben wohl doch ein
Bollywood-Film sein. Denn die Frauen in den Filmen
machen es richtig: Sie lässt sich von Ihm anschmachten,
dann lässt sie sich was von ihm vorsingen und
vortanzen. Und allein da wäre der Vergleich zu
Deutschland schon übel: möchte Frau wirklich einen
deutschen Mann tanzen sehen? Ich glaube, das wäre mit
einer Körperverletzung des Sehnervs gleichzusetzen.
Jedenfalls geben die Frauen dann nach, lassen sich von
ihm das Herz "nehmen" und werden geheiratet.
Und erst DANACH (Frau lese und staune) darf der Mann
überhaupt erst an sie ran, sprich mit ihr ins Bett.
Vorher geht außer Küssen und Petting nicht viel. Das
klingt nach... nein, nicht nur nach dem spießigen
Indien, sondern nach dem fast noch spießigeren
Deutschland der 50er Jahre. Und damit wäre auch
erklärt, warum er um diese Zeit fast alle Frauen
geschafft haben, einen Mann "abzukriegen".

Nun erstmal "Stop!"! Bevor hier jemand wieder
mit dem Zeigefinger auf mich zeigt und meint, ich sei
frustriert und männerfeindlich.... ruhig Blut, ihr
männlichen Wesen! Ich habe nie behauptet, wir Frauen
wären unbedingt besser.
Frauen streuen ihre Solidarität und Loyalität einfach
anders. Sie messen sie daran, inwieweit das Männchen
attraktiv ist. Und inwieweit das Weibchen vom Männchen
versorgt werden kann. Also die Finanzen spielen auch
immer eine Rolle. Gerade jetzt, in der Finanzkrise!
Wahrscheinlich sind die Chancen der Bankmanager rapide
gesunken, bei Frauen gut anzukommen... immerhin haben
sie die letzten Monate deutlich gezeigt, dass sie viel
schneller und unsinniger Geld ausgeben können als jede
Frau mit Schuhtick. Andererseits: keine andere
Berufsschicht hat so deutlich gezeigt, wie sie andere
Menschen aufs Kreuz legen und trotzdem mit einem Plus
in der eigenen Kasse Bilanz ziehen könnnen.

Fazit: Männer geben bei Frauen meist bei äußeren Reizen
Solidarität, Frauen eher beim Bankkonto. Aber machen
sich die Leute überhaupt bewusst, was Solidarität und
Loyalität ist?

Wir empfinden Loyalität, wenn wir blutsverwandt sind.
Wir empfinden Solidarität, wenn wir für unser Land oder
unsere Religion einstehen müssen/sollen/wollen.
Natürlich alles in dem Kontext, dass wir von dem, wo
wir uns zugehörig fühlen, überzeugt sind.
Vielleicht ist das auch der Knackpunkt: wenn ein Mann
sich einer Frau (oder umgekehrt) nicht zugehörig fühlt,
und zwar von Anfang an nicht, dann ist die
Anziehungskraft nur auf Oberflächlichkeiten begrenzt.
Das hat dann nichts mit Liebe oder Loyalität bis zur
Unendlichkeit zu tun. Das Ganze erinnert dann eher an
die Temperaturschwankung draußen - einen Tag ist das
Wetter tropisch-heiß, am nächsten Tag kommt der
Wolkenbruch und es regnet Hunde und Katzen.

Im Ende wäre das Leben wohl wirklich besser ein Film:
1. für unsere Familie würden wir unser Leben geben.
Jaaaaa, ich weiß, es werden mich jetzt mindestens ein
Dutzend Männer anschreiben, die für ihre Frau und ihre
Kinder ihr Leben geben würden. Auf der anderen Seite
sehe ich doch einige Männer hier drin, die vom Alter
her garantiert verheiratet sind, in ihrem Profil
allerdings den Status "frei" haben und Frauen
anmachen, die nur halb so alt sind. Sprich: 50jährige
die meinen, 25jährige Frauen als gerade mal akzeptabel
für sie selbst zu finden. Geld? gutes Aussehen?
Intelligenz? Fehlanzeige! Aber sie meinen trotzdem,
dass sie am "Nektar der Jugend" naschen
müssen - und es sowieso dürfen.
Also, diese Männer würden für ihre Familien ihr Leben
geben? Nun, die Ehefrauen und Kinder dieser Männer
sollten es besser abwarten. Bis mal die Heizkosten
für's Eigenheim zu hoch werden und der nächste
Familienurlaub so teuer ist, dass der Mann damit locker
fünf Besuche in Etablissements 18+ bestreiten könnten.


2. Im Leben sind die Menschen loyal gegenüber ihren
Landsmännern. Ob bei "24" oder im
Bollywoodstreifen: ein Mann oder eine Frau würde für
das gesamte Land ihr Leben geben. Gibt es sowas
wirklich? Nun, das gibt es schon. Schließlich gibt es
viele tapfere Männer und Frauen, die Wehrdienst leisten
und im Ernstfall das Land verteidigen (oder sie sollten
zumindest dazu in der Lage sein).
Was im Ende beim "Ernstfall" geschieht,
bleibt abzuwarten. Für alle die, die es früher wissen
wollen: ihr könnt ja mal spaßeshalber den Notschalter
für die nationale Sicherheit drücken und Alarm
auslösen. Mal gucken, wieviele sich dann noch bereit
erklären, für ihre Landsmänner und -frauen einzusetzen.


Allerdings: verstehen kann ich all jene Menschen, die
nicht loyal sein wollen dem Nächsten gegenüber. Gerade,
was ich auf dieser Plattform erleben darf.

Hier werden Menschen nach dem Aussehen statt nach dem
Gedankengut beurteilt. Hier wird man angemacht, wo man
nicht angemacht werden will. Es wird gedroht,
beleidigt, gestritten, bekriegt - und natürlich denken
99% der Männer, dass wer-kennt-wen eine Singlebörse
ist.

Wenn ich mir DAS dann angucke, möchte ich am Liebsten
gar nicht mehr loyal oder sozial eingestellt sein. Frei
nach dem Stück von William Shakespeare - alles
"Vergebene Liebesmüh"...

Alles Gute für's Wochenende

LG Gene :-)

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